Fast 250 Haushalte haben wieder eine nahe Einkaufsmöglichkeit. Vier Monate blieb auf der Strecke, wer zwischen zwei Dörfern im Berner Oberland Lebensmittel kaufen wollte.
Denn die bisherige Betreiberfamilie hatte den einzigen Lebensmittelladen auf der 16 Kilometer langen Strecke aufgegeben. Eine Einheimische hat ihn wiedereröffnet. Der Laden erspart den langen Einkaufsweg bis in eine der grösseren Ortschaften.
Die gelernte Verkäuferin wohnt in der Region und arbeitet seit rund 25 Jahren im Winter bei einer Bergbahn als Kassiererin und Kabinenführerin. Im Sommer verdiente sie ihr Geld bis anhin in verschiedenen Betrieben im Kander- und Simmental, unter anderem im Verkauf, im Service oder auf der Alp. Unlängst hat sich ihr die Möglichkeit geboten, den Lebensmittelladen zu übernehmen, der für 450 Einwohnerinnen in 170 Haushalte sowie Besitzer von rund 70 Zweitwohnungen die einzige Einkaufsmöglichkeit in unmittelbarer Nähe darstellt.
Vorbeifahrende Handwerker kaufen hier ausserdem gerne ihr Znüni ein, die Tankstelle nebenan bringt weitere Kundschaft. Nach 14 Jahren hat die bisherige Betreiberfamilie den Laden Mitte letzten Jahres geschlossen. Die Verkäuferin hat ihn gemietet und vier Monate später wiedereröffnet. Gemeinsam mit einer Teilzeitangestellten verkauft sie von Montag bis Samstag Molkereiprodukte und Käse, Backwaren, Früchte und Gemüse, Fleisch sowie Wein. Das Geschäft ist bei der Bevölkerung auch als Treffpunkt beliebt.
Um den Betrieb aufzunehmen, mussten die Kühlgeräte ersetzt, ein PC mit Drucker angeschafft und ein Grundstock an Waren eingekauft werden. Die Schweizer Berghilfe hat der frischgebackenen Geschäftsführerin bei diesen Investitionen unter die Arme gegriffen und auch dank der Spende unserer Kirchgemeinde in Höhe von Fr. 14`000.– konnte dies realisiert werden.